Die Geschichte von Kessler Sekt
Deutschlands älteste Sektkellerei wurde von Georg Christian Kessler am 1. Juli 1826 gegründet und fand eine Heimat im Speyrer Pfleghof in Esslingen. Der Speyrer Pfleghof am Georg-Christian-von-Kessler-Platz ist noch heute die Firmenzentrale. Gelernt hatte Kessler sein Handwerk in Frankreich beim französischen Champagnerhaus Veuve Clicquot Ponsardin. Teile der alten Produktionsanlagen und -techniken werden dabei noch heute verwendet.
Bereits im Gründungsjahr wurden 4000 Flaschen des ersten deutschen Schaumweins aus regionalem Frühburgunderwein gekeltert. Im folgenden Jahr erhielt Kessler für seinen Verdienst, die französische Art, Schaumweine zu keltern, nach Deutschland gebracht zu haben, vom württembergischen König bereits die „Große württembergische landwirtschaftliche Verdienstmedaille“.
In den folgenden Jahren wurde die Produktion ausgeweitet und zahlreiche Fürstenhäuser im In- und Ausland mit Kessler Sekt beliefert. 1835 stieg Carl Weiss-Chenaux als Gesellschafter in die Firma G. C. Kessler & Co. ein. Kurz vor seinem Tod 1842 wurde Georg Christian Kessler noch vom württembergischen König in den Adelsstand versetzt. Nach seinem Tod und bis zur Insolvenz 2004 leiteten Mitglieder der Familie Weiss das Traditionsunternehmen.
Seit 1850 ist die älteste deutsche Sektmarke „Kessler Cabinet“ bekannt und das Unternehmen wurde 1881 zum württembergischen Hoflieferanten ernannt. Seither ist die Kelterei für Schaumweine und Sekt der Spitzenklasse bekannt. Noch 1956 entschied sich Bundeskanzler Konrad Adenauer den „Kessler Hochgewächs“ ausländischem Staatsbesuch zu kredenzen. Nach der Insolvenz 2004 musste die Kelterei Kessler unter dem heutigen Namen „Kessler Sekt GmbH & Co. KG“ einen Neustart wagen, allerdings nicht ohne die traditionellen Wurzeln des Unternehmens zu vergessen.
Hochwertige Auswahl
Noch heute gehört der Kessler Sekt zu den Spitzen-Schaumweinen weltweit. Spezialisiert ist das Unternehmen weiterhin auf trockene oder sehr trockene Sektsorten, die an den Namens-Zusätzen „Brut“ oder „Extra Brut“ zu erkennen sind. Dabei machen sich die Mitarbeiter der Kelterei Kessler jedes Jahr auf ein Neues auf den Weg, die besten und geeignetsten Weine für ihr hochwertiges Angebot zusammenzustellen. Eine Zusammenstellung feiner Weine ist am Namens-Zusatz „Cuvée“ erkennbar, während reine Sortenweine meist nur mit dem Namen der Traube bezeichnet werden.
Hochwertige Sekte der Marke Kessler, die derzeit erhältlich sind, sind beispielsweise:
- Der Kessler Brut: Ein echter Allrounder mit sowohl fruchtigen als auch herben Noten.
- Der Kessler Rosé Brut: Ein fruchtiger Sekt mit zarten Fruchtaromen, der zu leichten Sommergerichten oder als Aperitif gereicht werden kann. Sein Vorläufer, der „Crêmant Rosé“, wurde bereits dem württembergischen Königshaus kredenzt.
- Der Kessler Hochgewächs Chardonnay Brut: Einer der wenigen sortenreinen Sekte des Hauses. Er erinnert an Champagner und enthält sowohl fruchtige als auch mineralische Noten, was ihn zu einem edlen Begleiter zu unterschiedlichen Gerichten macht. Hierbei handelt es sich um die Produktlinie, die bereits auf deutschen Luftschiffen serviert wurde und von Konrad Adenauer zum Staatssekt erhoben wurde.
- Der Kessler Gold Cuvée Sec: Ein echter Geheimtipp für alle, die es etwas süßer und fruchtiger mögen.
FAQ - Wissenswertes zu Kessler Sekt
Im Folgenden werden einige häufig gestellte Fragen kurz beantwortet.
Wie gut ist Kessler Sekt?
Produkte aus dem Hause Kessler folgen einer langen Tradition und sind für ihre hohe Qualität im Bereich der edlen Schaumweine bekannt. Der Gründer der Sektmanufaktur importierte die französische Technik und das Wissen aus der Champagne und darauf basieren die edlen Tropfen noch heute.
Wem gehört Kessler Sekt?
Nach der Insolvenz im Jahr 2005 veränderte sich die Zusammensetzung der Gesellschafter und Christopher Baur übernahm die Geschäftsführung, die er noch heute innehat. Im Jahr 2013 wurde die Mehrheit der Kessler Sekt GmbH & Co. KG an die italienische Weingenossenschaft Cavit verkauft. Deren Trauben aus dem Trentino fanden schon vor der Übernahme ihren Weg in den Kessler Sekt und künftig soll diese Zusammenarbeit ausgebaut werden.
Was kostet eine Flasche Kessler Sekt?
Eine Flasche 0,75l Kessler Sekt ist ab etwa 7,45 Euro erhältlich. Der Klassiker Kessler Hochgewächs Chardonnay Brut kostet in der 0,75l Flasche ca. 13,45 Euro.
Wo kommt Kessler Sekt her?
Die Weincuvées für die Herstellung von Kessler Sekt werden teils aus regionalem Anbau – beispielsweise der Riesling aus dem Monrepos Weingut –, werden aber auch in Frankreich, Italien und anderen Ländern gekauft und anschließend in der traditionellen Kelterei im schwäbischen Esslingen weiterverarbeitet.
Fazit
Sekt oder Schaumwein aus dem Hause Kessler steht seit mittlerweile fast 200 Jahren für höchste Qualität, die nicht nur die Fürsten der frühen Neuzeit, sondern auch den ersten Bundeskanzler der BRD überzeugte. Dabei finden noch immer viele der traditionellen Verfahren aus der Gründungszeit Anwendung und sogar einige der ersten Maschinen und Lagerfässer werden noch immer verwendet. Mit der Entscheidung für einen Sekt der Kelterei Kessler kann man nicht nur Gästen etwas Gutes tun, sondern beweist zugleich Stil- und Traditionsbewusstsein.