Provence – Beliebtes französisches Anbaugebiet für Roséwein
Die Provence zählt zu den ältesten Weinbauregionen Frankreichs. Die Phokäer aus Griechenland kultivierten im 6. Jahrhundert vor Christus die ersten Weinreben in der Provinz und auch die ehemaligen Eroberer beherrschten die Kunst des Weinbaus bis zur Perfektion. Die Verbindung alter Traditionen mit moderner Technik und dem Streben nach einem ökologischen Anbau haben die Weine aus der Provence entscheidend aufgewertet. Heute gilt das Gebiet als Heimat hochwertigen Rosés und biologischer Erzeugnisse.
In der Provence stellen Winzer verschiedenste Sorten her und insbesondere Regionen wie Bandol oder Cassis gelten als Heimat edler Rot- und Weißweine. Das höchste Gut der Provencer Weintradition ist jedoch der Rosé, welcher auf renommierten Weingütern wie dem Château Miraval und Château d’Esclans angebaut wird. Die Winzer setzen hauptsächlich auf die Herstellung trockener Erzeugnisse mit signifikant fruchtigem Geschmack und milder Säure. Perfekt als Aperitif und zu sommerlichen Gerichten wie Salate oder Meeresfrüchte.
Wissenswertes zum Weinbaugebiet Provence
- Lage: Zwischen Mittelmeer und Alpen, entlang der Côte d'Azur von Marseille bis Nizza
- Bedeutende Appellationen: Die drei Großappellationen sind Côtes-de-Provence, Coteaux d’Aix-en-Provence und Coteaux Varois-en-Provence. Kleinere Bereiche, die die Provence prägen, sind beispielsweise Bandol, Cassis und Bellet
- Charakteristik der Roséweine: Die Roséweine sind in der Regel sehr fruchtig (zum Beispiel mit Zitrus- und Beerenaromen), sind aber auch durch ihre Blumigkeit und mineralischen Noten unverkennbar. Für Einsteiger empfehlen wir Roséweine der Maison Aix und von Domaines Ott.
- Wichtige Rebsorten: Rote Reben wie Mourvèdre, Cabernet Sauvignon, Carignan, Cinsault Syrah und Grenache sowie weiße Reben wie Clairette, Ugni blanc und Sémillon
Wein aus der Provence: Biologischer Anbau als Versprechen
Weingüter aus aller Welt setzen vermehrt auf nachhaltige Herstellungsprozesse, doch die Anbauten in der Provence gehen noch einen Schritt weiter und verpflichten sich sogar zum ökologischen Anbau. So wählte das Unternehmen Delinat im Jahr 1991 das Chateau Duvivier als Basis für den nachhaltigen Modellbetrieb, um die Biodiversität im Weinbau zu fördern. Diese Standards sind zugleich ein Versprechen an alle passionierten Weintrinker, die viel Wert auf Qualität und bewussten Anbau legen.
Das perfekte Klima für mineralische Geschmacksnoten
Die Provence ist eine Region mit mediterranem Klima. Die Niederschlagsmengen sind gering und treten hauptsächlich im Frühjahr und Herbst auf. Eine Besonderheit ist der Mistral. Dieser kalte Nordwind weht ebenfalls im Frühling und Herbst. Um Einbußen zu verhindern, werden die Weinberge oft an windgeschützten Hängen angelegt. Gleichzeitig kann der Mistral jedoch dafür sorgen, dass die Reben widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten werden.
Die Provence wird allerdings vorwiegend mit Wärme verwöhnt. Bis zu 3000 Sonnenstunden lassen die Reben optimal gedeihen. Deshalb gehört die südfranzösische Region zu den wenigen Anbaugebieten, die sich hauptsächlich auf die Produktion von Roséweinen konzentriert haben. Gut drei Viertel machen die Tropfen aus, die nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische gern genießen. Die wichtigsten Rebsorten, die verwendet werden, sind Grenache, Cinsault und Carignan. Die Bandbreite der Weine reicht von fruchtig bis würzig. Zudem sind die kalkhaltigen Böden dafür verantwortlich, dass die Erzeugnisse der Provence meist mit einer mineralischen Note glänzen.
Côtes-de-Provence: Stilistische Vielfalt an hochwertigen Weinen
Das mit Abstand größte Anbaugebiet der Gegend ist die Côtes de Provence im Osten. Von hier stammen auch die meisten Weine. Im Jahr 1977 wurde der Region die Ursprungsbezeichnung „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC) verliehen. Heute umfasst sie über 80 Gemeinden und ist auf die Departements Bouches du Rhône, Var sowie Alpes Maritimes verteilt.
Grundsätzlich gibt es hier zwei Bodenarten: Der äußerst kalkhaltige Untergrund im Westen und Norden sowie das kristalline Vulkangestein im Süden und Osten. Das Gebiet ist dermaßen groß, dass das Terroir eine sehr breitgefächerte Stilistik an Weinen ermöglicht.
Es werden hauptsächlich Rosés angebaut. Die Rotweine, die früher wenig Beachtung fanden, sind mittlerweile jedoch stark im Kommen. Dies ist der deutlichen Qualitätssteigerung zu verdanken. So wurde beispielsweise der Anteil der Sorten Cabernet Sauvignon und Syrah erhöht. Der Ausbau im Holzfass verleiht den meisten Rotweinen zudem eine bessere Struktur.
Weine der Provence
Eine Spezialität ist Tibouren. Die rote Sorte wird vorwiegend im Departement Var angebaut. Sie ist voluminös und versprüht einen leichten Kräuterduft. Im Verschnitt mit Syrah und Grenache kann sie durchaus kräftige und lagerfähige Rotweine ergeben.
Die Rosés werden auch als „jugendliche Weine Frankreichs“ bezeichnet. Sie werden frisch genossen und sind in der Regel nicht lange lagerfähig. Dasselbe trifft auch für mehrere Rotweine aus der Region zu. Weißwein spielt dagegen in diesem Anbaugebiet kaum eine Rolle, da es hier im Sommer schnell über 30 °C heiß werden kann. Bei solch hohen Temperaturen verlieren viele weiße Rebsorten ihre Säure und Frische.
Zu welchen Gerichten passen weine aus der Provence?
Die Weine aus der Provence spiegeln sich oft in regional typischen Aromen und Düften wie Lavendel, Thymian oder Rosmarin wider. Sie lassen sich alle sehr gut mit der heimischen traditionellen Küche kombinieren. Roséweine sind meist trocken bis halbtrocken ausgebaut und passen zu Gerichten mit Knoblauch, Fisch und Meeresfrüchten. Die Rotweine verfügen über ein intensives Bouquet und werden gern zu herzhaft gewürztem Fleisch getrunken. Der seltene weiße Tropfen begleitet vor allem helles Fleisch und leichte Sommersalate.