Tempranillo – Spaniens wichtigste und vielseitigste Rotweinsorte
Der Tempranillo gilt als die wichtigste Rotweinsorte Spaniens. Sie ist zum Beispiel Grundlage für den weltberühmten Rioja Wein. Der Name leitet sich vom spanischen Wort temprano (früh) ab. Genaugenommen bedeutet es Frühchen, weil die Beeren kleiner sind und eher reifen als etwa die ebenfalls beliebten Garnacha-Trauben.
Die Beeren sind zudem mit viel Tannin und Gerbstoffen angereichert. Die Reben werden oft in kühleren Gegenden kultiviert und gedeihen am besten auf Kalkböden wie in der Region Rioja Alta. Um eine hohe Wein Qualität zu erzielen, ist es ratsam, den Ertrag zu reduzieren.
Tempranillo – Eine Rebsorte für Rotwein mit vielen Namen
Der Tempranillo ist nicht nur unter diesen Namen bekannt. Über 80 Synonyme in den verschiedenen Regionen Spaniens zeugen davon, dass die Rebsorte schon sehr lange auf der Iberischen Halbinsel beheimatet ist. Während in Katalonien die Bezeichnung „Ull de Llebre“ üblich ist, wird der Wein in der Region Ribera del Duero „Tinto Fino“ oder „Tinta del Pais“ genannt. Die Winzer in La Mancha wiederum sagen „Cencibel“ zu ihm und im südlichen Alentejo heißt er „Aragonez“.
In Südamerika, wo sich die Rebsorte immer mehr Beliebtheit erfreut, kennt man ihn unter der Bezeichnung „Tempranilla“ aus einer Flasche.
Ausbau, Aroma und Geschmack
Der Tempranillo weist einen hohen Tanningehalt auf. Sortenrein ausgebaute Weine sind säurearm. Sie schmecken hauptsächlich nach Pflaumen und Erdbeeren, ältere Tropfen auch nach Unterholz. Der Rotwein wirkt fruchtig und frisch, wenn er nicht im Eichenfass ruht. Er kann daher jung getrunken werden. Liebhaber schätzen vor allem den reifen Tropfen, der mindestens einige Monate in Barrique gelagert wurde. Je nach Holzart wird der Wein beispielsweise mit Nuancen von Vanille oder Kokos angereichert. Selbst süßliche Tabakaromen lassen sich dann neben den Röstaromen herausschmecken. Zudem wird der Rebensaft komplexer. Da der Tempranillo außerdem sehr langlebig ist, ist er auch im hohen Alter noch ein Genuss. Doch überzeugen Sie sich selbst und probieren den Tempranillo! Wir empfehlen Ihnen die Weine von Bodegas Alconde, Bodegas El Meson und Finca la Estacada.
Häufig wird der Tempranillo auch zu Cuvées verschnitten, beispielsweise mit den typischen Rioja Rebensorten Garnacha und Graciano. In Portugal wird er sogar verwendet, um Portwein zu verfeinern. Auch die Tropfen, die aus diesen Verbindungen entstehen, haben eine tiefrote Farbe und ein fülliges Bukett. Weiche Nuancen runden das Ergebnis ab.
Interessant ist, dass der Tempranillo in den spanischen Weinregionen unterschiedlich schmeckt. Während die Rotweine in der Rioja häufig leicht und fruchtbetont sind, haben die Erzeugnisse aus Ribera del Duero einen sehr körperreichen Charakter. Im Gebiet Toro gelten sie als kraftvoll und würzig. Zum Vergleich empfehlen wir die Weine von Barón de Ley und Vivanco – beide Weingüter bringen exzellente Weine hervor und überzeugen mit ihren individuellen Anklängen.
Welche Gerichte passen zum Tempranillo?
Die gehaltvolle spanische Küche zeigt, dass der Tempranillo die ideale Ergänzung zu vielen Gerichten ist. So passt ein junger Wein zum Beispiel hervorragend zu typischen Tapas wie Oliven, gegrilltem Gemüse und luftgetrocknetem Schinken. Doch auch zu deutschen und internationalen Gerichten wie Pasta mit fruchtiger Tomatensoße mundet der dunkelrote Tempranillo ausgezeichnet. Selbst in Übersee ist er beliebt und wird gern mit südamerikanischen Speisen wie Quesadillas und scharfen Bohnengerichten serviert.
Reifere Rotweine passen geschmacklich zu Fleisch vom Rind, Schwein, Lamm oder Wild. Generell gilt: Je kräftiger die Speisen sind, desto wuchtiger darf auch der Tempranillo sein. Am besten schmeckt er außerdem, wenn er aus großen bauchigen Gläsern getrunken wird, da sich die Aromen gut auf der Zunge verteilen können. Empfehlenswert ist es ebenfalls, ihn vorab in einen Dekanter zu geben, da sich dieser Effekt verstärkt. Gerade ältere Jahrgänge lässt man so vor dem Ausschenken noch circa 30 Minuten atmen.
Tempranillo - Die wichtigsten Informationen zusammengefasst
- Herkunft: Spanien
- Farbe: Tiefrot bis violett
- Aromen: Nach dunklen Beeren wie Brombeeren, reifen Kirschen und Johannisbeeren. Je nach Ausbau sind auch süßliche Nuancen von Vanille, Karamell, Kokos und Zimt möglich.
- Optimale Trinktemperatur: Zwischen 16 und 18 °C
- Speiseempfehlungen: Südländische Vorspeisen wie Datteln im Speckmantel sowie Grillfleisch jeglicher Art und italienische Pasta- und Pizzaklassiker.