Wissenswertes über die Sangiovese-Rebe
- Synonyme: Es sind insgesamt 112 verschiedene Namen bekannt, zum Beispiel Chiantino, Nerino, Pignolo, Sanvicetro di Romagna, Tuccanese und Vigna Maggio.
- Farbe: Helles Rot
- Typische Aromen: Sauerkirsche, Wacholderbeere, Schokolade und Lakritz. In Holzfässern ausgebaute Weine besitzen einen pflaumenartigen Ton, häufig in Verbindung mit Holzaromen sowie Gerüche von Tabak und Leder.
- Ideale Trinktemperatur: Zwischen 16 - 18°C
Rotwein aus Sangiovese - Anbau und bekannte Weine
Die Sangiovese Rebe reift spät. Die Lese beginnt erst Ende September und wird häufig bis Mitte oder Ende Oktober aufgeschoben. Die Trauben bevorzugen eine trockene Lage und einen kalkhaltigen Boden. In warmen Jahren entstehen so alkoholstarke und langlebige Tropfen.
Es wurde zahlreich versucht, die Rebe abzuhärten und an ein anderes Klima anzupassen. Über Jahrhunderte haben sich so mehrere Varianten entwickelt. Dies zeigt sich auch an den verschiedenen regionalen Bezeichnungen. Weltbekannte Weine, die aus den Sangiovese Trauben erzeugt werden, sind zum Beispiel der Chianti Classico, der Brunello di Montalcino sowie der Vino Nobile di Montepulciano. Der Mindestanteil der Rebsorte muss hier mindestens 70 oder 80 Prozent betragen, häufig sind es sogar 100 Prozent. Doch auch weniger bekannte Weine überzeugen mit ihrem Bouquet. Hervorzuheben sind hier die Weine von Frescobaldi, Antinori, Caparzo und Rocca delle Macie.
Die Sangiovese Rebe ist außerdem sehr gut für den Verschnitt geeignet. Als Cuvéepartner kommen vor allem der Canaiolo und andere autochthone Sorten in Frage. Einige der besten italienischen roten Weine sind aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon entstanden. Wegen ihrer ungewöhnlichen Qualität haben sie die Bezeichnung „Supertoskaner“ erhalten. Diese ähneln den großartigen Burgundern.
Wie schmeckt Wein aus Sangiovese?
Sangiovese zeichnet sich durch einen hohen Tanningehalt aus. Gerade in seiner Jugend ist der Wein noch säurebetont und enthält viel Gerbstoff. Mit der Zeit gehen diese Eigenschaften allerdings zurück und der Tropfen wird runder. Die Weine gewinnen an Tiefe und verlieren einen Teil ihres Tanningehalts. Sowohl ihr Aroma als auch ihr Geschmack gewinnen dagegen an Konzentration. Viele Weinliebhaber schätzen daher die reifen Jahrgänge, die auch ein größeres Aromaspektrum zeigen.
Die Tropfen überzeugen mit einem fruchtigen Geschmack nach Brom-, Blau-, Johannis- und Preiselbeeren. Auch würzige Aromen wie Lakritze, Tabak, Nelken oder Kräuter sind herauszukitzeln. Der Duft von jungen Sangiovese Weinen erinnert zudem oft an Veilchen. Einige Varianten bieten einen Geschmack von Sauerkirsche und einen Hauch von Schokolade sowie Vanille. Die Vielfalt an Aromen spricht damit viele verschiedene Weinfreunde an.
Zu welchen Speisen passt Rotwein aus Sangiovese?
Sangiovese passt natürlich sehr gut zur klassischen italienischen Küche mit Pizza und Pasta. Außerdem ergänzt der Rotwein weitere mediterrane und sogar orientalische Speisen, da er hervorragend mit Gewürzen wie Thymian harmonisiert.
Geschmacklich rundet er außerdem den Genuss von Tomaten und Brot ab, was relativ ungewöhnlich ist. Generell ist Sangiovese sehr facettenreich. Diverse Fleisch- und Fischgerichte, Gemüse- und Käsesorten schmecken zu dem edlen Tropfen. Selbst Desserts wie Crème Brulêe können mit einem jungen Sangiovese begleitet werden. Länger in Holzfässern gereifte Exemplare ergänzen sich mit gegrillten und geräucherten Speisen.
Sind bei Verschnitten die Anteile von Merlot, Cabernet oder Syrah höher, begleitet der Wein auch kräftigere Speisen.