Merlot: Französische Rebe mit vielseitigen Aromen
Mit seinen vielfältigen Aromen erreicht der Merlot unterschiedlichste Geschmackspräferenzen und befindet sich deshalb an zweiter Stelle der am häufigsten angebauten Rebsorten weltweit. Er ist relativ unkompliziert und schmeckt durch seinen geringen Tanningehalt ausgesprochen fruchtig. Der Villa Antinori Rosso di Toscana ist mit seiner typischen Eleganz, den Noten von Beeren und dem weichem Tannin ein exzellenter Repräsentant der Merlot-Weine, der zugleich seinen toskanischen Charakter im Gaumen entfaltet.
Die Merlot-Rebe hat mittelgroße schwarzblaue Trauben und große fünflappige Blätter, an denen sie leicht zu erkennen ist. Sie entstammt aus einer Kreuzung zwischen dem Cabernet Franc und der fast vergessenen Magdeleine Noire des Charentes. Ihren Namen verdankt sie dem französischen Begriff „Merle“, was Amsel bedeutet, da die Vögel gern an den Trauben naschen. Merlot wird weltweit angebaut und die Erträge sind sehr hoch. Eine Ertragsregulierung ist daher unerlässlich, um eine hohe Qualität zu erzielen.
Der Merlot ist üblicherweise rot. Dennoch gibt es auch eine weiße Variante. Der Merlot Blanc wird zum Beispiel in geringen Mengen in Bordeaux angebaut. Aus den Reben entstehen beerige Weine, die leichter und trockener sind als der Rotwein. Die Trauben sind dünnhäutig und können leicht gepresst werden. Der Merlot ist daher auch sehr gut als Roséwein geeignet.
Weltweite Beliebtheit als Qualitätsversprechen
Ursprünglich stammt der Merlot aus Frankreich. Auch heute gehört er noch zu den meistangebauten Rotweinsorten von Bordeaux, aber auch in anderen Gebieten Frankreichs bringen Winzer ambitionierte Weine hervor. Darunter auch das Weingut Gérard Bertrand.
In vielen Weinanbauregionen weltweit spielt er ebenfalls eine gewichtige Rolle. So ist er vor allem in Argentinien, Chile, Kalifornien und Norditalien beheimatet, beispielsweise der Merlot Südtirol DOC von der Kellerei Tramin. Im schweizerischen Tessin ist er sogar die Hauptrebsorte. In Übersee werden meist reine Merlots produziert, was in Europa seltener verkommt. In Deutschland gibt es ebenfalls ehrgeizige Versuche, einen hochwertigen Merlot auf den Markt zu bringen. Einigen Winzern in Baden, in Württemberg, Rheinhessen und in der Pfalz ist dies bereits gelungen. Darunter bekannte Weingüter wie das Weingut Aldinger, das Weingut Wöhrwag und die Weinmanufaktur Untertürkheim.
Ausbau, Geschmack und Aromen
Der Merlot hat einen samtigen Charakter. Da er sich bestens zum Verfeinern von anderen Sorten eignet, wird er häufig zu einer Cuvée verschnitten. Besonders mit dem Cabernet Sauvignon bildet er eine harmonische Verbindung. In Spanien ist er auch oft ein Cuvée-Partner vom Tempranillo und in Italien vom Sangiovese.
Merlot-Rotweine haben einen hohen Zuckergehalt, was dafür sorgt, dass sie alkoholstärker sind. Aus den Reben entstehen zudem meist duftige Weine, die nach Pflaumen schmecken. Auch Noten von Heidelbeeren, Kirschen und Brombeeren lassen sich häufig darin finden. Aufgrund der geringen Säure ist der Merlot weich und vollmundig und durch seinen geringen Tanningehalts ist er in der Regel früh reif und kann beizeiten getrunken werden.
Ihm kommt zugute, dass er sich sehr gut mit Eiche verträgt und sich eine Lagerung im Barrique lohnt. Daher birgt der Wein auch Lagerpotenzial. Durch eine lange Reifung kann der Wein noch sanfter werden. Allerdings tritt die Kräuternote stärker hervor und die Fruchtaromen werden weniger.
Klima und Bodenart prägen den Geschmack zusätzlich, wodurch zum Beispiel ein Merlot aus Italien leichter wirkt als einer aus Spanien. Diese Vielfalt macht den Merlot so besonders. Nur wenige Weinsorten bieten ein derart abwechslungsreiches Gaumenerlebnis. Zu kompliziert ist das Bouquet des Merlot jedoch nicht, denn es gibt auch Sorten mit weniger komplexen Geschmacksnoten. Wein-Enthusiasten haben eine Auswahl an Merlots mit charakteristischen Schokoladenaromen, aber aus der Rebe entstehen auch unaufdringliche Rotweine mit Fruchtaromen und zartem Abgang.
Welche Gerichte passen zum Merlot?
Im Allgemeinen ist der Merlot ein ausgezeichneter Rotwein für Einsteiger. Er besticht mit einer großen Anzahl an Aromen, die den Genießer jedoch nicht überfordern. Gerade in der dunklen Jahreszeit lädt er zu einem gemütlichen Abend auf der Couch ein. Er ist also pur eine Gaumenfreude, passt aber noch besser zu einem leckeren Essen. Vor allem zu kräftigen Gerichten ist der Wein die perfekte Ergänzung. Ein einfacher Merlot kann auch zu leichteren Speisen getrunken werden. Der Rotwein passt zum Beispiel hervorragend zu dunklem Fleisch wie Rind, Wild oder Lamm, würzigen Fleisch-Brühen, Pizza und festem Käse wie Emmentaler oder Parmesan. Junge fruchtbetonte Weine schmecken zu Pasta und Risotto. Auch beim Grillen wird der Merlot gern genossen, idealerweise bei einer Temperatur von zwischen 16 und 18 Grad.